Obwohl Anbau von klassischen Cannabispflanzen in eigenem zu Hause illegal ist, dürfen medizinische Cannabis Pflanzen zum eigenen Bedarf angebaut werden.

Obwohl Hanf eine starke und schnell wachsende Pflanze ist, ist der richtige Hanfanbau keine einfache Sache.

Die Cannabis Pflanze hat drei Entwicklungsstadien: Keimung, Wachstum und Blüte.

Die Blütezeit (Blütephase) der Hanfpflanze ist eine besonders wichtige Phase des Lebenszyklusses der Pflanze. Während der Blütezeit kommt zu vielen Änderungen und chemischen Reaktionen. Diese Reaktionen werden bei Änderungen der Lichtbedingungen aktiviert. 

Wenn man den Pflanzen weniger Licht und mehr Dunkelheit verleiht, hört der Wachstum aufwärts auf und fängt die Blütezeit an.
Abhängig von der Sorte dauert die Blütezeit unterschiedlich lang. Im Allgemeinen wird aber dieser Zeitraum auf 7-9 Wochen geschätzt. Es ist jedoch zu erwähnen, dass manche Sorten von Sativa deutlich mehr Zeit benötigen. 

Was die Pflege betrifft, ist die Blütephase schwieriger als die Wachstumsphase. Blüten vertragen kein Wasser und Regen oder Besprühen können die Trichome (haarähnliche Strukturen auf der Pflanze) abwaschen.
Außerdem unterliegen Blüten dauerhaft einem Schimmelrisiko.

Weibchen vs. Männchen

Cannabis ist eine zweihäusig getrenntgeschlechtige Pflanze. Das bedeutet, dass die beiden Geschlechter auf getrennten Pflanzen Exemplaren vorkommen. In manchen Fällen kann man auch beide Geschlechter an einer Hanfpflanze finden, in diesem Fall sprechen wir von Hermaphroditen.

Gerade in der Blütezeit kommt zu dem Unterscheiden von weiblichen und männlichen Pflanzen. Nach zwei Wochen der Blütephase ist Geschlecht der Pflanze schon gut merkbar.

Weibliche Pflanzen

Das Geschlecht der weiblichen Pflanze ist leicht zu erkennen, dadurch dass in dem Keim kleine weiße Härchen wachsen. Wir nennen sie Pistille und sie sind wichtig für die Vermehrung. Im Vergleich zu den männlichen Pflanzen sind weibliche Pflanzen gefragter. Der Grund ist einfach - sie produzieren viel mehr THC als die Männchen.

Männliche Pflanzen

Man erkennt männliche Pflanze durch kleine Kügelchen am Stiel. In den Kügelchen gibt es Pollen, der zur Bestäubung der weiblichen Pflanze dient.
Der Hauptunterschied zwischen männlicher und weiblicher Pflanze besteht darin, dass männliche Pflanzen nicht für seine Blüte, sondern für den Pollen, angebaut werden.

Photoperiodische Cannabispflanzen

Bevor die selbstblühende Cannabissamen auf den Markt gekommen sind, waren photoperiodische Pflanzen die einzige Alternative für die Züchter.

Auch heutzutage werden photoperiodische Pflanzen von einigen Züchtern für seine ursprüngliche und natürliche Genetik bevorzugt.

Photoperiode

Mit Photoperiode wird das Verhältnis zwischen Licht- und Dunkelphasen genannt. Damit wird der Lebenszyklus der Hanfpflanze gesteuert.

Die Photoperiode ist von großer Bedeutung, da sie bestimmt, wann die Pflanzen blühen werden.

Outdoor-Hanfpflanzen (in einem Garten oder in der freien Natur) fangen an, ab dem Ende des Sommers zu blühen. 

Wenn man Cannabispflanzen in Innenräumen (Indoor) anbaut, muss man offensichtlich Einbaulampen anstatt von Sonnenlicht benutzen.

Meistens wird der 18/6 Hell-Dunkel-Zyklus für den Wachstum verwendet (18 Stunden Licht, 6 Stunden Dunkelheit).
Die Züchter müssen vollständig kontrollieren, in welcher Phase sich die Pflanze befindet. Wenn die Blütezeit der Pflanze eingeleitet werden soll, wird die Beleuchtungsdauer auf 12 Stunden Licht/12 Stunden Dunkelheit gemindert.

Ebenso wichtig ist auch die Stärke der Entladungslampe, die zur Beleuchtung verwendet wird. Besonders gute Ergebnisse erzielt man mit Natrium -Entladungslampen. 

Selbstblühende Sorten in der Blütezeit

Selbstblühende Sorten sind ziemlich beliebt, da seine Phasen nicht von spezifischen Photoperioden abhängig sind.

Der Anfang der Blütezeit entscheidet das Alter der einzelnen Pflanze.
Falls diese Pflanze zu Hause angebaut wird, beträgt die Beleuchtungszeit 18-20 Stunden, hingegen die Dunkelheit nur 4-6 Stunden. Die Pflanzen fangen an zu blühen ungefähr 3 Wochen nach der Keimung.
Der Tag und Nacht zu trennen, ist in der Blütephase wichtig. Einhaltung dieses Faktors kann dann über Erfolg bei der Aufzucht von Hanfpflanzen entscheiden.

Spätere Übergang der Cannabispflanze in die Blütephase - negative Auswirkungen

Zu den wichtigsten Faktoren für den erfolgreichen Anbau von Hanf ist der Übergang in die Blütephase (von der Wachstumsphase) zur richtigen Zeit. Wird die Pflanze zu spät in die Blütephase eingeführt, kann es zur Überwucherung der Hanfpflanze oder auch zu verbrannten Blüten führen. Im Gegensatz dazu kann ein frühere Übergang zu einem geringen Ertrag beitragen.

Die größten Probleme in der Blütezeit

Schimmel

Eines der größten Probleme in der Blütephase ist der Schimmel

Schimmel entsteht in feuchten und dunklen Umgebungen mit nicht ausreichender Luftzirkulation.

Ventilatoren oder Luftentfeuchter können im Kampf gegen Schimmel helfen.

Man kann auch eine Hanfsorte auswählen, die genetisch resistent gegen Schimmel ist.

Der pH-Wert

Einer der wichtigen Faktoren während des gesamten Lebenszyklusses einer Hanfpflanze ist der pH-Wert im Wurzelsystem. Vor allem in der Blütezeit kann der Nährstoffmangel zB.: Kräuselungen oder Flecken auf den Blättern verursachen.

Wenn man den pH-Wert überprüfen möchte, kann man entsprechende Kits benutzen. Sollte der pH-Wert zu niedrig oder zu hoch sein, kann man verschiedene Produkte verwenden, damit die Hanfpflanze wieder in ein gesundes Gleichgewicht gebracht wird.

Männliche Pflanze

Wenn eine weibliche Blume durch eine männliche bestäubt wird, beginnt sie, Samen zu produzieren. Der Hauptziel der Pflanze, die Blüten so weit wie möglich wachsen zu lassen, wird dadurch abgelenkt.
Sobald man eine männliche Pflanze erkennt, ist es zu empfehlen, die männlichen Teile aus der Pflanze zu entfernen.
Durch die Nähe zu männlichen Hanfpflanzen können auch Hermaphrodite entstehen, indem weibliche Pflanze männliche Teile entwickeln.

Beleuchtung

Durch eine schlechte Beleuchtung kann die Pflanze unter viel Stress leiden.

Aber auch übermaß an gutem Licht kann negative Auswirkungen haben.
Bei photoperiodischen Blumen ist es wichtig, den Hell-Dunkel-Zyklus auf 12 Stunden-Intervalle zu bringen, wobei wichtig ist, dass der ausreichende Abstand eingehalten wird, damit die Spitzen nicht verbrannt werden.

 

Ende der Blütezeit und Reife

In den letzte zwei Wochen werden die Blüten hauptsächlich reifen und nicht mehr so sehr wachsen. Es ist aber nicht so einfach zu bestimmen, wann die Pflanze reif genug ist.

Dabei müssen wir viel Aufmerksamkeit der schon erwähnten Pistille widmen. Wie schon am Anfang des Artikels beschrieben wurde, verfügt die weiblichen Hanfpflanze über kleine weiße Härchen. Diese Härchen sind während der Wachstumsphase weiß. In der Blütezeit ändert sich die Farbe und die Härchen werden bräunlich oder mit einer lila Nuance.
Der passende Moment, die Cannabis Pflanze zu ernten ist, wenn die meisten Härchen eine milchig-weiße Farbe haben und nur einige (ca. 25%) bräunlich bzw. bernsteinfarben sind.

Den richtigen Erntezeitpunkt zu bestimmen ist absolut entscheidend.

Die Nachteile einer frühen Ernte beinhalten vor allem die verschlechterte Qualität der Blüte. Im Falle dass man die Pflanze für Hanfsamen anbaut, haben diese dann nur wenige reife Samen.

Eine späte Ernte kann Verschlechterung des Geruchs oder Geschmacks der Hanfpflanze verursachen.
Im Falle von THC-Sorten, die in Tschechien illegal sind, kommt zu einem niedrigeren Anteil von der THC-Substanz.
Bei einer späteren Ernte der Hanfpflanze erhöht sich aber das Vorkommen von CBD - Cannabidiol. Die Substanz CBD befindet sich in den medizinischen Cannabis Sorten und ist nicht psychoaktiv. Somit ist der Anbau von CBD Sorten für den eigenen Konsum in dem eigenen Zuhause legal.